Überschwemmungen in Slowenien: THW erfolgreich im Einsatz

Rund 50 THW-Kräfte sind derzeit in Slowenien nach den Überschwemmungen im Einsatz. Um der betroffenen Bevölkerung vor Ort zu helfen, bewältigen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) zeitgleich unterschiedliche Aufgaben.

Auch eine erfahrene Auslandskraft des Ortsverband München-West ist seit Einsatzbeginn vor Ort in Slowenien im Einsatz.

Das THW beobachtet seit den ersten Unwettern die Lage in Südosteuropa und hat einen Leitungs- und Koordinierungsstab eingerichtet. Aus Slowenien wurde am Nachmittag des 6. August 2023 ein offizielles Hilfeersuchen über den Europäischen Katastrophenschutzmechanismus (UCPM) gestellt. In dem Hilfeersuchen bittet Slowenien gezielt um Unterstützung im Bereich der Räumung sowie im Brückenbau. Slowenien hat die vom THW angebotenen Hilfsangebote angenommen.

 

Im Auftrag der Bundesregierung und in Absprache mit dem slowenischen Partner hat das THW zunächst am 7. August 2023 ein Vorausteam in das Land entsandt. Aufgabe des Teams ist es, potentielle Einsatzstellen zu erkunden. Am 7. August fanden bereits erste Erkundungen statt. Dabei wurde eine erste Stelle identifiziert, an der das THW eine Behelfsbrücke errichtet. Darüber hinaus ist ebenfalls am 7. August ein Team inklusive Schreitbagger nach Slowenien aufgebrochen. Ein drittes Team, dessen Kernaufgabe im Bereich Räumen liegt, hat am Morgen des 8. August mit einem Kettenbagger die Reise in das Einsatzgebiet angetreten. Des Weiteren haben die Einsatzkräfte Kipper im Einsatz. Aktuell unterstützen beide Bagger mit ihren Teams an verschiedenen Orten in Nordslowenien bei den Aufräumarbeiten.

 

Am Morgen des 10. August ist ein weiteres Team für den Brückenbau nach Slowenien aufgebrochen. Die Einsatzkräfte bringen eine THW-Behelfsbrücke vom Typ Bailey mit – eine aus vorgefertigten Teilen aus Holz und Stahl bestehende Brücke, die im Baukastensystem miteinander verschraubt werden. Das transportierte Material wiegt rund 80 Tonnen. Die fertige Brücke wird 33 Meter lang, 30 Tonnen schwer und im Straßenverkehr mit bis zu 30 Tonnen belastbar sein. Da für den Aufbau der Brücke verschiedenes weiteres Material gebraucht wird, u.a. der so genannte „Vorbau-Schnabel“, der nach dem Aufbau wieder demontiert wird, hatte der Konvoi mit dem Material für die erste Brücke ein Gewicht von rund 80 Tonnen.

 

Am 14. August ist die Brücke im Zentrum von Prevalje fertig montiert worden, Belag und Auffahrrampe werden am 15. August fertiggestellt. Rund 30 THW-Kräfte errichteten diese erste Behelfsbrücke in den überfluteten Gebieten innerhalb von vier Tagen. Der slowenische Verteidigungsminister, Marjan Šarec, der Generaldirektor des slowenischen Zivilschutzes, Leon Behin, und der Bürgermeister der Stadt Prevalje, Matic Tasič, bedankten sich vor Ort beim THW für die schnelle Arbeit. Die offizielle Übergabe der Brücke an die Behörden ist für den 16. August geplant.

 

Das Material für eine zweite BaileyBrücke, die ca. einen Kilometer weiter westlich am Ortseingang von Prevalje errichtet werden soll, ist am Einsatzort eingetroffen. Die zweite Brücke wird in dieser Woche aufgebaut. Der „VorbauSchnabel“, der bereits für die Montage der ersten Brücke benötigt wurde, kann für die zweite Brücke weiter genutzt werden.

 

Derzeit sind rund 50 THW-Einsatzkräfte an den verschiedenen Einsatzstellen in Slowenien aktiv. Ein Teil des Personals wurde inzwischen schon ausgetauscht. Besonderheit ist, dass bei diesem Einsatz erstmals ein „Embedded Team“ zum Einsatz kommt. Das bedeutet, dass Inlands- wie Auslandskräfte gemeinsam in den Einsatz gehen. Hintergrund ist, dass in Slowenien Fähigkeiten gebraucht werden, über die das THW in den Fachgruppen der Ortsverbände verfügt. Da jedoch bei Auslandseinsätzen viele Besonderheiten zu beachten sind, sind die Inlandskräfte in eine besondere Team-Struktur integriert. Erfahrene und dafür ausgebildete Auslandskräfte kennen die Strukturen der internationalen Hilfe und sind für die Zusammenarbeit mit den Behörden anderer Staaten sowie mit internationalen Partnern geschult. Unter ihrer Führung werden die Fähigkeiten und Kräfte der Fachgruppen in den Einsatz gebracht.

 

Ein Auslandseinsatz unterliegt immer diversen Voraussetzungen und festgelegten Abläufen: Das in Not geratene Land muss ein Hilfeersuchen stellen. Daraufhin melden die Länder ihre möglichen Kapazitäten und Fähigkeiten an die EU. Diese Hilfeleistungsangebote müssen letztlich noch von dem jeweiligen Land angenommen werden. Erst dann darf in den Einsatz gegangen werden. Die Zeit, in der diese Abfragen stattfinden, nutzt das THW bereits, um die Einsatzbereitschaft in den gefragten Bereichen herzustellen.

 


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