Bei Abrissarbeiten im Münchner Stadttteil Schwabing wurde am Montag, den 27.8. eine 250kg-Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Bereits in der Nacht begann die Evakuierung von mehr als 2.500 Einwohnern und Geschäftsinhabern im Umkreis der Bombe, da diese einen seltenen und speziellen Zünder hatte, für dessen Entschärfung erst ein Spezialist herbeigeholt werden musste.
In den frühen Morgenstunden des Dienstags wurden die drei Münchner Ortsverbände München-West, München-Mitte und München-Ost alarmiert, um in Absprache mit der Kampfmittelbeseitigung den Schutz der angrenzenden Gebäude gegen die Druckwelle bei einer eventuellen Detonation zu gewährleisten. Hierfür lieferten die rund 40 THW-Helfer Material und errichteten aus Sand, ca. 8.400 Sandsäcken sowie Erdreich einen Wall rund um den Blindgänger. Dieser wurde dann mit über 20m³ Stroh ausgekleidet. Parallel dazu stützten sie die Außenwand eines benachbarten Gebäudes von innen ab und verschalten Fenster und Türen der gegenüberliegenden Häuser.
Während die THWler in unmittelbarer Nähe der hochexplosiven Bombe arbeiteten, weitete die Polizei den Absperrradius für die Bevölkerung von 300 auf 1000 Meter aus. Am frühen Abend begann die Entschärfung des chemisch-mechanischen Langzeitzünders, gelang jedoch nicht. Deshalb wurde die Bombe um 21:54 Uhr kontrolliert gesprengt. Die Flammen auf den umliegenden Dächern, die vom bei der Explosion entzündeten und durch die Luft geschleuderten Stroh entfacht wurden, hatte die Feuerwehr schnell unter Kontrolle.
Schon bald nach der Detonation zeigte sich, dass die Schutzmaßnahmen von THW, Feuerwehr, Polizei und anderen Rettungsdiensten gegriffen hatten: Es gab keine Verletzten und außer zerbrochenen Fensterscheiben waren auf den ersten Blick keine größeren Schäden zu erkennen. Die direkt angrenzenden Häuser werden derzeit statisch noch geprüft, alle anderen Anwohner konnten bereits gestern Nacht wieder zurück in ihre Wohnungen.
Medienberichte zu diesem Einsatz
- Amateurvideo der kontrollierten Sprengung (Vimeo.com)
- Live-Ticker (Sueddeutsche.de, 28. 8. 2012)
