Und die ist durchaus turbulent: Nach dem 2. Weltkrieg musste der deutsche Bevölkerungsschutz neu aufgestellt werden. Den Auftrag hierzu erteilte die junge Bonner Republik dem Pionieroffizier Otto Lummitzsch, der bereits in den 1920ern Erfahrung im Aufbau einer Freiwilligenorganisation gewonnen hatte.
Nur drei Jahre später bestand die junge Einrichtung ihre Feuertaufe. Die schwere Flutkatastrophe in den Niederlanden im Frühjahr 1953 war der erste Auslandseinsatz für das Technische Hilfswerk. Die Auslandsoperationen sollten zu einem der zentralen Tätigkeitsbereiche werden und das THW zum humanitären Botschafter der Bundesrepublik Deutschland machen.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre führte die Behörde an einen Scheideweg: Mit dem Wegfall der Kriegsgefahr galt der ressourcenintensive Zivilschutz als obsolet. Damit kamen seine Einrichtungen auf den Prüfstand, viele wurden aufgelöst oder drastisch abgespeckt. Das THW konnte dank starker politischer Unterstützung sein Fortbestehen sichern, es wurde aber von Grund auf neu strukturiert und an die veränderten Gegebenheiten angepasst: weg vom Zivilschutz in Kriegszeiten, hin zu einem modernen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz mit spezialisierter Ausstattung und intensiver Ausbildung in verschiedenen Fachbereichen.
Drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall ist es nun wieder Zeit für Veränderungen. Unsere Rahmenbedingungen haben sich erneut grundlegend gewandelt: Der internationale Terrorismus erfordert ein neues Sicherheitsdenken; Unsere gestiegene Abhängigkeit von digitalen Netzen und elektronischen Geräten, aber auch die immer fragileren Lieferketten in unserer Wirtschaft, machen den Betrieb öffentlicher Infrastruktur auch in Ausnahmesituationen überlebenswichtig; Der Klimawandel stellt uns vor ganz neue Herausforderungen im Umgang mit Naturphänomenen.
Diese Herausforderungen nehmen wir gerne an.