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Tief Orinoco sorgt für Dauereinsatz der Einsatzkräfte und Pumpen

Eine ganze Woche mit Einsätzen hatte der THW OV München-West im Juni beim Hochwasser zu bewältigen. Zeitweise waren fast alle Fahrzeuge unterwegs, um Bürgerinnen und Bürgern zu helfen und andere Organisationen bei der Bewältigung der Schäden zu unterstützen und weitere Schäden zu verhindern.

Vom 30. Mai bis ca. 9. Juni sorgte das Tief Orinoco für einen Dauereinsatz des Technischen Hilfswerks. Der extreme und andauernde Starkregen hat vor allem in Süddeutschland teils großflächige Überschwemmungen verursacht. Die Schwerpunkte des Einsatzes lagen in Teilen von Bayern und Baden-Württemberg, es gab aber auch Einsätze in Rheinland-Pfalz sowie Sachsen und Thüringen.

Tausende Ehrenamtliche aus den verschiedenen THW-Ortsverbänden waren im Einsatz. Sie befüllten Sandsäcke, sicherten Dämme, pumpten Wasser ab, transportierten Material, berieten Stäbe fachlich und evakuierten Gebäude. Zudem betrieben sie mobile Hochwasserpegel zur Überwachung der Pegelstände in den betroffenen Gebieten und Separationsanlagen zur Trennung von Heizöl aus Wasser.

Während die Einsatzkräfte aus den Bergungsgruppen und einer Fachgruppe N des Ortsverbands München-West vorranging am ersten Wochenende im Stadtgebiet München Anwohnerinnen und Anwohner beim Leerpumpen von Kellern, Garagen und Häusern unterstützten, erhielt die Fachgruppe WP mit ihrer Großpumpe „Hannibal“ und unterstützt durch eine Fachgruppe N über die Woche mehrerer Einsatzaufträge außerhalb des Zuständigkeitsgebiets des Ortsverbands. Besonders im Schwäbischen benötigten die dortigen Einsatzkräfte Unterstützung.

In Hiltenfingen ging es insbesondere darum wildabfließendes Wasser, das über die Felder direkt auf den Ort zufloss, abzuleiten und unschädlich einem Gewässer zuzuleiten. Dies erreichten die Einsatzkräfte durch den Einsatz von mehreren Tauchpumpen mit je 1.500 L/min und ihrer Großpumpe Hannibal mit 5.000 L/min. Auch im nahgelegenen Ort Gennach setzten sie diese Pumpen ein, um ein Neubaugebiet vor größeren Überflutungen zu bewahren. Die Kameraden und Kameradinnen waren in der Gegend insgesamt drei Tage im Einsatz.

Es folgte eine Alarmierung nach Allershausen bei Freising. Dort war ein Sommerdeich der Amper gebrochen. Die Überflutung reichte über die angrenzende landwirtschaftliche Fläche hinaus und machte die Zufahrtsstraße zu einem Wohngebiet unpassierbar. Die Einsatzkräfte aus München-West senkten mit ihrer Hannibal-Pumpe zusammen mit dem Ortsverband Dachau und deren Pumpe über mehrere Tage den Wasserstand so, dass die Straße befahrbar war und somit die Häuser wieder erreicht werden konnten.

Kurz vor der Rückkehr zum Standort in Aubing, wurde die Fachgruppe WP zur dringenden Entlastung eines Abwasserkanals nach Kissing (Landkreis Aichach-Friedberg) alarmiert. Die Einsatzkräfte pumpten dort nach Abstimmung mit den Zuständigen das Wasser aus dem bordvollen Abwasserkanal der Gemeinde in den größer dimensionierten Kanal der weniger betroffenen Stadt Augsburg um.

Der Baufachberater des Ortsverbandes wurde in diesen Tagen mehrfach zur Begutachtung verschiedener von den Wassermassen geschädigter Bauteile gerufen und stand den Einsatzkräften vor Ort beratend zur Seite.

Über 100 Betriebsstunden hat allein die Großpumpe „Hannibal“ in dieser Woche geleistet. Hinzukommen über 2.000 Einsatzstunden der 64 eingesetzten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Ortsverbands.

Mit einem Empfang im Schloss Schleißheim dankten sodann am 18.7. Ministerpräsident Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner bayernweit den Helferinnen und Helfern für die Bewältigung der Flutkatastrophe 2024. Aus dem Ortsverband München-West wurde drei Einsatzkräften die Ehre zuteil.


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