20.01.2011, von Michael Braun

Schwere Explosion eines Wohnhauses in Germering

In den frühen Morgenstunden wurde ein Einfamilienhaus bei einer Detonation völlig zerstört. Das Gebäude stürzte ein und begrub ein darin wohnhaftes Ehepaar, eine 84-jährige Frau und ihren vier Jahre älteren Ehemann.

Die um kurz nach halb eins durch die Anwohner alarmierten Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst rückten mit einem Großaufgebot von rund 150 Einsatzkräften an und hatten zunächst über Stunden mit dem im Brand geratenen Trümmerhaus zu kämpfen. Dabei verloren sie jedoch nicht ihr Ziel aus den Augen, die wohnhaften Personen schnellstmöglich zu finden. Allerdings wurde die Rettung durch eine starke Rauch- und Hitzeentwicklung und einer zu großen Verwüstung des Gebäudes und der dazugehörigen Garage erschwert. Aufgrund des dichten Qualms evakuierten die Rettungskräfte in der ersten Phase der Brandbekämpfung rund 60 Anwohner der Straße und brachten sie vorübergehend im Feuerwehrhaus in Germering-Unterpfaffenhofen unter. Die gegen halb eins in der Nacht ausgelöste Druckwelle war dabei so stark, dass auch umliegende Anwesen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Auch die hinter dem betroffenen Grundstück verlaufene Bahnstrecke musste aufgrund von Trümmern auf den Gleisen und einer dementsprechenden Rauchentwicklung durch die Bundespolizei auf dem Streckenabschnitt zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und Gilching vorläufig gesperrt und beräumt werden.

Für die Suche nach den Bewohnern verständigte die Einsatzleitung der Feuerwehr unter Leitung des zuständigen Kreisbrandrates eine Schnell-Einsatz-Gruppe der Rettungshundestaffel Oberbayern und der Johanniter Unfallhilfe. Diese konnten jedoch mit ihren Spürhunden die Tätigkeiten erst nach Abkühlung der Trümmer aufnehmen. Auch das Technische Hilfswerk wurde in die Maßnahmen zur Bergung einbezogen. Bereits in der Nacht unterstützten die alarmierten Ortsverbände Fürstenfeldbruck, München-Ost und Dachau mit ihren jeweiligen Bergungsgruppen sowie mit den fachbezogenen Einheiten "Ortung und Räumen“ die Arbeiten. Hand in Hand arbeiten dabei alle Kräfte der unterschiedlichen Organisationen zusammen, so dass sie während der Abtragung der Trümmerteile gegen 04:40 Uhr eine weibliche, verkohlte Frau in den Kellerräumen auffanden. In den frühen Morgenstunden wurde der Ortsverband München-West zur Ablösung der THW-Kräfte verständigt. Gegen 06:25 Uhr fuhren daher 18 Helferinnen und Helfer aus beiden Technischen Zügen den von der eigenen Dienststelle rund sieben Kilometer entfernten Unglücksort an. Neben dem Dachauer Kipper brachten auch die Helfer aus München-West das gleiche Gerät für weitere Maßnahmen mit. Im weiteren Verlauf wurde in den Vormittagsstunden ein männlicher Leichnam geborgen. Das es sich bei beiden Personen um das vermisste Ehepaar handelte, konnte erst nach den ersten polizeilichen Ermittlungen sowie nach der Obduktion beider aufgefundenen Personen im Laufe des Nachmittages bestätigt werden. Mit dem Fund des Ehemannes endete für den Ortsverband München-West die Bergung an der Unglücksstelle.

Die Ursache der Detonation ist derzeit unbekannt. Eine Technische Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes hat zudem die Ermittlungen aufgenommen.




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