Das Unwetter des Tief Orinoco hatte alle drei Münchner Ortsverbände im Frühsommer 2024 in mehreren Einsätzen in München und überregional gefordert. Nur kurz später trugen die Einsatzkräfte tatkräftig zur Sicherheit der Fußball-Europameisterschaft der Herren bei den Spielen in München bei. Aber auch bei anderen Großereignissen, wie den Adele-Konzerten konnte das THW seine Expertise einbringen. Klassisch unterstützten die Kameradinnen und Kameraden die Feuerwehren bei dem Großbrand im Pflege- und Seniorenheim Vincentinum an Weihnachten und stellten ihre Fachexpertise zu Gebäudestatik bei mehreren Einsätzen über das Jahr zur Verfügung.
In Summe leisteten die ca. 430 aktiven Ehrenamtlichen des Münchner THW im Jahr 2024 ca. 122.000 Dienststunden, wovon mehr als 16.000 zu den Einsatzstunden zählen. Die 31.000 Übungs- und Ausbildungsstunden wurden neben den regelmäßigen Ausbildungsdiensten durch mehrere Großübungen erarbeitet – „Waldbrandbekämpfung zwischen Lech und Ammersee“, Bau einer Pontonfähre, Wasserförderung über längere Strecken und Szenarien im Bereich Atemschutz.
Diesen Überblick gab der Ortsbeauftragte des ausrichtenden Ortsverbands München-West Markus Liebl zu Beginn der Veranstaltung.
Verena Dietl, die dritte Bürgermeisterin der Stadt bestätigte, wie unverzichtbar der Einsatz und die Fachkompetenz des THW für die Stadt sei und betonte, dass die ehrenamtlichen Kräfte in ihrem Engagement, ihrem Mut und ihrem Teamgeist Vorbilder für die Politik sind. Besonders hob sie die Bedeutung der Jugendarbeit hervor. Sie sei als Bürgermeisterin sehr stolz darauf, das THW mit den drei Ortsverbänden in München zu haben, es sei fester Bestandteil der Stadt und ein Zeichen für gesellschaftliches Engagement.
Florian Siekmann, MdL, richtete das Grußwort des Landtags an die Anwesenden und brachte dessen hohe Verbundenheit zum THW zum Ausdruck. Er blickte auf die Vielzahl der Einsätze in 2024 zurück und lobte unter anderem die Expertise des THW im Bereich der Logistik. Mit Blick auf die Häufung von Naturkatstrophen verwies er auf die Bedeutung der Durchhaltekraft und Resilienz. Um zukünftig gerüstet zu sein, setzt er auf eine zeitnahe Investitionsoffensive von Bund und Land für Zivil- und Katastrophenschutz. Denn „wir brauchen’s.“
Als Verantwortlicher für den Katstrophenschutz der Stadt zeigte sich Wolfgang Schäuble, Leiter der Branddirektion München, dankbar für die gute Zusammenarbeit mit dem Münchner THW. Den Fokus legte er mit Blick in die Zukunft auf die aktuellen Entwicklungen und die damit verbundenen Aufgaben im Zivilschutz, die genauso für das THW neue Herausforderungen bringen würden. Auch politisch müsse man sich auf Priorisierungen einigen müssen. Die Stadt München habe hierfür ein neues Segment „Bevölkerungsschutz“ geschaffen. Zum Schluss machte er klar: „Ich setze weiterhin auf Sie!“
Polizeivizepräsident Christian Huber versicherte die besondere Verbundenheit der Münchner Polizei mit dem THW. Er betonte, dass Ehrenamtliche der Gesellschaft einen großen Teil ihrer Freizeit und ihrer Lebenszeit schenken würden und dankte für die Unterstützung bei diversen Einsätzen, wie der EURO 2024 und der Wiesn. Auch 2025 wird die Münchner Polizei auf das THW angewiesen sein. Mit einem Verweis auf den Operationsplan Deutschland stellte er die besondere Bedeutung der zivil-militärischen Zusammenarbeit für zukünftige Aufgaben heraus.
Laut Steffen Quaas, Leiter der Bundespolizeiinspektion München, sei das, was die Ehrenamtler leisten, gar nicht hoch genug einzuschätzen. Es verdiene Respekt und Anerkennung. Daher bat er die anwesenden Mandatsträger, sich weiterhin für das Ehrenamt einzusetzen. Mit seinem Dank für das Engagement bei den gemeinsamen Einsätzen verband er einen Hinweis auf die Fähigkeiten der Bundespolizei bei Naturkatastrophen und in besonders schweren Unglücksfällen.
Der hauptamtliche Vertreter des THW-Landesverbands Bayern, Dr. Dominik Helms, richtete seinen Blick insbesondere auf die Menschen, die für das THW tätig sind und es ausmachen. Die erfolgreiche Bewältigung von Einsatzlagen sei nur durch sie und ihr Engagement möglich. Menschen, die einsatzbefähigt sowie einsatzbereit sind und den Willen haben, den Einsatz zum Erfolg werden zu lassen, seien in den Münchner THW-Ortsverbänden zahlreich vertreten. Der gesellschaftliche Wandel, die weltpolitische Lage und die Folgen des Klimawandels werden diese Menschen in Zukunft weiter fordern. Daher richtet er die Bitte an alle, die Verantwortung tragen, das ehrenamtliche Engagement zu unterstützen. Denn „das THW ist nötig wie nie“, insbesondere in der Kernaufgabe des Zivilschutzes, und werde sich mit seinen Kompetenzen und Erfahrungen zum Schutz der Bevölkerung einbringen.
Von Erfahrung zeugten auch die beiden anschließenden Ehrungen, die der Vertreter des Landesverbands überreichte. Fabian Karg vom Ortsverband München-West erhielt für sein Engagement als Truppführer, Gruppenführer und seit 2017 als stellvertretender Ortsbeauftragter das Ehrenzeichen in Bronze. Martin Harbeck vom Ortsverband München-Ost erhielt für über 25 Jahre mit durchschnittlich 1.000 Stunden als Gruppenführer, Zugführer und Fachberater das Ehrenzeichen in Silber. Sie beide zeugen von dem großartigen ehrenamtlichen Engagement des THW.
Das Münchner THW dankt allen Gästen für ihre Teilnahme am Empfang sowie Politik, Einsatzorganisationen, Arbeitgebern, Anforderern und Unterstützern für die gute Zusammenarbeit.